Dienstag, 10. März 2009

Im Land in dem sich die Klospülung andersherum dreht...

Ich war in Australien!

Nur kurz, zugegebenermaßen. Und von der Mönckebergstraße, dem Jungfernstieg, Planten und Blomen und der Alster nur eine kurze Strecke entfernt. Aber nicht weniger lustig, als nach 18 Stunden Flug und umsteigen in Singapore.

An einer der meist befahrenen Straßenkreuzungen Hamburgs, gleich am Unigelände, liegt im Souterrain des Eckhauses das "Down Under" (down-under-hamburg.de). Es sieht fürchterlich schrabbelig aus und die Ecke an sich ist auch so ungemütlich, dass man jedes Mal das Gefühl hat, es fängt gleich an zu regnen, selbst an einem sonnigen Augusttag. Nun ja, es war März und es nieselte tatsächlich, aber meine wohlgelaunte Gesellschaft, bestehend aus einem quietschfidelen Stimmwunder und einem keinesfalls übellaunigen Feuergeist (nein, an dieser Stelle folgt keine Erklärung. Man kann auch manche Dinge einfach mal so stehen lassen. Und nein, ich war auch nicht im Märchenwald!) ließen sich davon keinesfalls abhalten.

Durch die schmalen Fenster direkt über dem Bürgersteig ließ sich nichts im Inneren der "Spelunke" erkennen. 1, 2, 3 Treppen nach unten und hinein in die gute Stube. Herrlich habe ich gelacht. Die Deko von aussen (Blumengirlanden und ein Plastikkrokodil) ließ einiges erahnen, aber drinnen war es nicht nur sehr gemütlich, es war auch alles vorhanden, was der Deutsche möglichst stark mit Australien in Verbindung bringt: Rugby auf Flachbildschirmen, Flaggen und maps an den Wänden, gelbe Koala-crossing-Schilder und das Allerschönste - wirklich das Aller-, Allerschönste - eine mannshohe Wandmalerei, in der die Geburt der Venus von Botticelli nachgeahmt war, nur war die Venus NATÜRLICH ein...

JAAAAAAAAAAAAAAA..., ein Känguru!!!

Wundervoll. Wir hatten sofort gute Laune. Die Karte war ebenso un-australisch. Es gab Kanga-Burger - nicht für mich, muss ich hinzufügen - und herrlich seichtes Bier, mit dem überaus ausländisch klingenden Namen "Hahn".

Das besondere an "Hahn" war allerdings nicht das Bier selber, sondern die Hand, die es reichte. An dieser Stelle werde ich unsere zauberhafte australische Kellnerin aus Klischeegründen "Sheila" nennen. Sheila war nicht viel älter als wir, und wenn doch, dann durch wundersame Art und Weise nicht körperlich gealtert. Kleine rote Kringellöckchen und ein unverschämt freundliches Lachen später: "Kann ich Sie etwas bringen?" in dem schönsten Australo-Akzent. Nachdem wir bestellt hatten, was nicht so einfach war, die Überwindung mehrerer Sprachbarrieren beinhaltete und mit einem "Ist das alles für jetzt?" endete, kam sie mit betretenem Gesichtsausdruck zurück und sagte, dass sie das Bier nicht hätten obwohl es auf der Karte steht. Wir, da schon ins Englische verfallen, fragten der Logik folgend, nach Alternativen.
Sheila nannte ein paar Biersorten, die uns selbstverständlich allen nichts sagten, uns aber dennoch animierten wissentlich mit dem Kopf zu nicken. "And we have Hahn!" beendete sie ihre Ausführungen. Auch hier wusste wieder keiner so recht, was wir damit anfangen sollten. "Is it any good?" fragte ich mehr scherzhaft. Woraufhin sie sofort loslief, "I wouldn't know, I usually don't dring beer, but let me go check" hauchte und hinter der Bar verschwand. Verdutzt schauten wir uns an. War sie tatsächlich gerade losgelaufen um zu fragen, ob das Bier, was hier verkauft wurde auch tatsächlich annehmbar ist, oder nur eine fade Plörre, die sowieso niemand trinken will?!

Jap, das war sie wirklich und sie kam strahlend mit der ehrlichen Antwort zurück "It's supposed to be a very fine beer!"

Allein dafür würde ich jederzeit wieder kommen, in das tatsächlich wenig authentische aber sich auch nicht allzu ernst nehmende Aussi-Eck am Grindelhof. Und das "Hahn" war wirklich vor-züg-lich!



Cheers, Mate!

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